Die Altstadt von Meißen ist von herausragender kulturhistorischer Bedeutung. Speziell auch die "Kapelle unserer lieben Frauen St. Marien" (oder Frauenkirche) mit ihrem in der Zeit um 1450 bis 1520 entstandenen Marienaltar. Das Weinrestaurant Vincenz Richter verfügt über eine Antiquitätensammlung mit über 500 Originalen aus mehreren Jahrhunderten. Im Jahr 2000 wurde das Weingut Vincenz Richter erstmals im Gault-Millau beschrieben. Im gleichen Jahr erhielt der Betrieb seine erste internationale Auszeichnung. Im Rahmen des internationalen Weinvergleichs Internationales Vinalies Enologues de France der Union der Önologen von Frankreich und der Union der internationalen Önologen wurde der 1998 Meißner Kapitelberg Riesling – Spätlese bewertet in das Buch „1000 Vins du Monde, la selection de Enologues“ aufgenommen. Das Weingut wurde 1873 durch Vincenz Anton Richter, einen Oberst der kaiserlichen Armee, gegründet und ist mittlerweile seit vier Generationen im Familienbesitz.
Meißen in Sachsen
Die Frauenkirche in Meißen
Die evangelische Frauenkirche in der Altstadt von Meißen ist eine spätgotische Hallenkirche. Sie gehört zur Gemeinde St. Afra Meißen im Kirchenbezirk Meißen-Großenhain der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Erstmals wurde die Kirche 1205 in einer Urkunde Bischof Dietrichs II. von Meißen als Kapelle der Heiligen Maria am Markt erwähnt. Etwa 100 Jahre später trat der Name Kapelle unserer lieben Frauen St. Marien oder Frauenkirche hervor. Die Kirche war dem Augustiner-Chorherrenstift St. Afra unterstellt. Die Afrakirche war die erste Pfarrkirche der Stadt und des Umlandes. Das Gotteshaus am Markt entwickelte sich zur Bürgerkirche und erhielt 1457 das Taufrecht. Nach zerstörerischen Stadtbränden entstand in der Zeit um 1450 bis 1520 ein neuer repräsentativer Bau als spätgotische Hallenkirche.
Im Turm wurde im Jahr 1929 anlässlich der 1000-Jahr-Feier von Meißen das erste stimmbare und somit auch spielbare Porzellanglockenspiel der Welt installiert. Am 1. Juni 1929 erklang gegen Mittag erstmals das Glockenspiel.
Das Spiel besteht aus 37 Glocken. Jede davon ist unter ihrem Henkel mit der Tonhöhe und den blauen Schwertern - dem Markenzeichen von MEISSEN® - gekennzeichnet. Die Entwicklung des Glockenspiels hat der damalige Generaldirektor der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen, Max Adolf Pfeiffer, anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Meißen initiiert. Prof. Emil Paul Börner, dem Leiter eines Meisterateliers der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen, gelang mit seinem Team die Herstellung der abstimmbaren Glocken. Vor seinem 75. Geburtstag wurde das Glockenspiel durch die Initiative des Fördervereins und Dank der Unterstützung vieler Spender komplett saniert.
Brauhaus Meißen
Das Brauhaus Meißen ist ein Bauwerk der Renaissance auf dem Grundstück An der Frauenkirche 3 in der Altstadt von Meißen in Sachsen.
Errichtet wurde das Bahrmannsche Brauhaus zu Meißen auf gotischen Grundmauern bereits im Jahr 1570. Mit der Lage direkt im Zentrum der Stadt an der Frauenkirche erblickt man heute ein künstlerisch gestaltetes Giebelhaus aus der Zeit der Renaissance. Die erste urkundliche Erwähnung des Platzes bzw. Gebäudes kann auf das Jahr 1460 zurückverfolgt werden. Seinen Namen und seine Anerkennung erhielt das Brauhaus bis zuletzt durch die Vorfahren des heutigen Besitzers, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch Bier hinter den Gemäuern brauten.
Der Grundriss des Bahrmannschen Brauhauses erstreckt sich trapezförmig zwischen der Webergasse und der Rosengasse. Der Giebel blickt zum südwestlichen Marktzugang, wobei nicht nur dieser im Stile der Renaissance gehalten blieb. Insgesamt besteht das Bahrmannsche Brauhaus aus einem dreigeschossigen Vorderhaus und zwei Seitenflügeln. Viele Jahre gehörten die Gemäuer hinter der Fassade zum Stammhaus der Schwerter Brauerei. Das steinerne Gebäude wurde mit Bedacht als Brauhaus gewählt, um einen Funkenübersprung durch das lodernde Feuer zu verhindern. Der Türmer der nahegelegenen Frauenkirche musste den Vorgang ständig überwachen, da Funken schnell auf die Strohdächer der anliegenden Häuser überspringen konnten. In den 550 Jahren der Braugeschichte brach kein einziges Feuer aus.
1831 führte die sächsische Verfassung liberale Regelungen für die Entwicklung von Industrie und Gewerbe ein, wobei sich mehrere Brauereien der Stadt etablierten. Das Brauhaus ging an den Brau- und Malzmeister Johann Gotthelf Mühlberg und seinen Sohn, wobei den beiden der Brauerfolg versagt blieb.
Im Jahr 1868 ging das Gebäude aufgrund einer Versteigerung an Eduard Bahrmann, der bis heute Namensträger dieser Meißner Sehenswürdigkeit bleibt. Als Bierbrauer beherrschte er sein Handwerk gut und kreierte gar neue Sorten im Vergleich zum bekannten Meißner Braunbier. Nicht allein durch sein Schaffen und Werk gelang es der Stadt in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Ständig vergrößerte er sein Gewerbe und baute in anderen Gebäuden weiter aus.
Anfang des 20. Jahrhunderts zogen sich die Brüder Bahrmann zurück und das Gewerbe wurde in die Schwerter Brauerei umbenannt. Mehrere Immobilien und ein Gastronomiebetrieb gehören zu diesem Unternehmen. Der Name Bahrmannsches Brauhaus blieb bis heute erhalten. Allerdings gab es 1913 einen größeren Umbau des Gebäudes zu Wohnzwecken. Heute erinnern noch die weiten und kühlen Keller sowie die großen Erdgeschosshallen an das einstige Brauwesen.
Die Porzellanmanufaktur
Meißner Porzellan (Handelsmarke: Meißener Porzellan) ist Porzellan aus der ersten europäischen und im 18. Jahrhundert lange Zeit führenden Manufaktur, die von ihrer Gründung bis zum Jahr 1863 auf der Albrechtsburg in Meißen, dann in einem eigenen Werk produzierte.
Der Alchemist Johann Friedrich Böttger behauptete Anfang des 18. Jahrhunderts, dass er aus wertlosen Materialien Gold herstellen könne. Als das dem sächsischen Kurfürsten August dem Starken in Dresden zugetragen wurde, ließ er Böttger in der Jungfernbastei einsperren, um ihn Gold herstellen zu lassen. Nach einigen Jahren wurde Johann Friedrich Böttger von Ehrenfried Walther von Tschirnhaus überzeugt, sich an dessen Versuchen zur Herstellung von Porzellan zu beteiligen und begann, Ende September 1707 in der Porzellan-Forschung tätig zu werden.
Die Experimente führten 1708 zur Erfindung des europäischen Porzellans. Vorausgegangen war 1707 die Erfindung von marmorierten Fliesen und des roten Böttgersteinzeugs (Jaspisporzellan), das noch einige Jahrzehnte neben dem Porzellan hergestellt wurde. 1710 patentierte der sächsische Kurfürst August der Starke als Auftraggeber die Herstellung und versuchte, das Verfahren als Geheimnis zu hüten.
Am 23. Januar 1710 erfolgte per Dekret von August dem Starken die öffentliche Bekanntgabe einer Gründung der „Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur“, die nach Einrichtung einer Produktionsstätte in der Albrechtsburg in Meißen diese am 6. Juni 1710 übernahm. Die Manufaktur ging 1806 als „Königlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen“ aus dem Besitz der Krone in das Eigentum des sächsischen Fiskus über. Im Zuge der verfassungsmäßigen Erneuerung des staatlichen Eigentums nannte sich das Unternehmen ab 1918 „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen“. In der DDR war die Manufaktur ein Volkseigener Betrieb. Seit dem 26. Juni 1991 firmiert sie als „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH“, deren Gesellschafter der Freistaat Sachsen ist. Die weltweit führende Porzellanmanufaktur gehört zu den international bekanntesten und ältesten deutschen Luxusmarken.
Zum Symbol für die Manufaktur sind die gekreuzten Kurschwerter geworden. Die Schwertermarke hatte sich ab 1731, als alle Porzellane aus Meißen mit einer Marke versehen sein mussten, gegen die AR-Marke („Augustus Rex“) und den Merkurstab durchgesetzt. Zur Kennzeichnung qualitativ nur bedingt brauchbarer Ware, aber auch zur Kennzeichnung der Weißware werden nach der Glasur an den Schwertermarken Schleifstriche angebracht. Die ersten Markierungen dieser Art sind auf Teilen aus der Zeit um 1764 zu finden.
Der Ratskeller befindet sich im historischen Bau des spätgotischen Rathauses direkt in der historischen Altstadt. Dies ist zweifellos das imposanteste Gebäude am Markt. Als Sitz der Meißner Ratsherren zwischen 1470 und 1486 erbaut, ist es vor einigen Jahren umfangreich saniert worden. Das Meißner Rathaus gilt als das älteste seiner Art im sächsischen Raum.
Der Ratskeller hatte im Mittelalter das Recht, fremde Biere auszuschenken und erfreute sich dadurch schon wachsender Beliebtheit. Denn zu der Zeit fand das Braurecht nur in Verbindung mit dem Bierzwangrecht statt, wo nach landesrechtlichem Privileg innerhalb einer sogenannten Biermeile allein Meißner Bier ausgeschenkt werden durfte. Nur im Ratskeller und Domkeller durften auswärtige Biere ausgeschenkt werden. Gleichzeitig erhielten die Ratsherren, die Kirch- und Schuldiener sonntags Ihren „freien“ Tischdrunk. Später dann, wurde für den Ratskeller im Obergeschoss noch ein großer Saal errichtet. Dort fanden in der Folge Gastlichkeiten des Rates statt. Ebenso Hochzeiten vornehmer Familien, Tanzveranstaltungen und später auch Theateraufführungen der städtischen Lateinschule.
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