Die Megalithstätten von Locmariaquer
Locmariaquer liegt etwa zehn Kilometer (Fahrtstrecke) südlich von Auray auf einer Halbinsel, die den Atlantik vom Golf von Morbihan trennt. Der Ort liegt auf Meereshöhe und etwa zwölf Kilometer von Carnac entfernt. Die Gemeinde ist vor allem wegen der vielen eindrucksvollen Monumente aus der Megalithzeit international bekannt geworden.
Der Table des Marchand wurde bereits im Jahr 1889 zum Monument historique erklärt. Ausgrabungsarbeiten in den 1980er und 1990er Jahren haben ergeben, dass das jungsteinzeitliche Bauwerk wahrscheinlich zu Beginn des 4. Jahrtausends v. Chr. errichtet wurde. Das Bauwerk wurde wahrscheinlich bis in die Bronzezeit (d. h. bis um 2000 v. Chr.) genutzt.
Der Grand Menhir auch Grand Menhir Brisé (grand: „groß“, maen: „Stein“, hir: „lang“) ist der größte bekannte Menhir der Welt. Der Stein war ursprünglich etwa 20,60 m lang und erreichte aufgerichtet eine Höhe von ca. 18,50 m. Heute besteht der gewaltige Stein aus vier Teilstücken. Etwa 200–300 Jahre nach seiner Aufrichtung stürzte der Menhir um, ob von Menschenhand oder etwa durch ein Erdbeben ist wissenschaftlich bis heute ungeklärt – möglicherweise war es beabsichtigt.
Über Auray mit Besuch des pittoresken Hafens von Saint-Goustan geht es Richtung Halbinsel Rhuys.
Die im Durchschnitt zwei Kilometer breite Halbinsel Rhuys ist eine lang gestreckte Landzunge, die den Golf von Morbihan vom offenen Ozean trennt.
Château Sucinio, Port Navalo, Gezeitenmühle Pen Castel
Château Suscinio
Ursprünglich war Suscinio ein Jagdschloß der bretonischen Herzöge gewesen, aber im Zuge des Hundertjährigen Krieges und des Bretonischen Erbfolgekrieges wurde es zur Festung ausgebaut. Diese beiden Kriegsereignisse führten auch zum Unionsvertrag von Vannes im Jahre 1532, mit dem die "immer währende Union des Landes und Herzogtums Bretagne mit dem Königreich und der Krone Frankreichs" festgelegt wurde. Der Unionsvertrag verbietet es, einen unabhängigen bretonischen Staat zu gründen - sehr zum Mißfallen vieler bretonischer Separatisten bis heute, deren Ziel ein eigener Staat ist.
Suscinio entdeckt man erst im letzten Moment, in einer Kurve zwischen hübschen, strohgedeckten Häusern. Die Lage ist bemerkenswert: Das von Moor und Wald umrahmte Schloss verfügt über „Meerblick“, genauer gesagt über einen herrlichen Blick auf die Bucht von Landrezac. Im 13. Jahrhundert war es ein Priorat mit etwas Landwirtschaft ringsherum. Nachdem die Herzöge der Bretagne hier einen ersten Herrensitz eingerichtet hatten, vergrößerte sich das Anwesen, es wurde umgebaut und so entstand schließlich nach und nach die fürstliche Residenz, wie wir sie heute bewundern können. Damals war das Schloss sogar die Lieblingsresidenz der bretonischen Herzöge und von Anne de Bretagne. Die riesige Ringmauer ist von Wassergräben umgeben und wird von sechs Türmen flankiert.
Gezeitenmühle bei Pen-Castel: Bei einer Gezeitenmühle wird das Mahlwerk angetrieben von der Kraft des Wassers im Rhythmus von Ebbe und Flut. Die Mühle ist nicht mehr in Betrieb und heute Veranstaltungsstätte.
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