Sonntag, 17. Oktober 2021

Souvenirs des Vacances: Die Halbinsel Cotentin in der Normandie

Omonville-la-Rogue, Café du Port am Hâble-Hafen

Die Küste der Halbinsel ist teils rauh und zerklüftet, teils von langen Sandstränden gesäumt. Sie ist der Bretagne ähnlicher als dem Rest der Normandie. Und von 867 bis 933 gehörte das Cotentin auch zur Bretagne.

Aufgrund seiner Abgelegenheit hat das Cotentin gewusst, seine Kultur und seine Identität zu erhalten. Die normannische Sprache gilt im Rest der Normandie als ausgestorben, nur im Cotentin überlebt sie noch. Sowie darüber hinaus auch auf den der englischen Krone unterstellten Kanalinseln Jersey und Sark.


Normandie - Halbinsel Cotentin (Château de Flamanville, Cap de la Hague, Barfleur,
Omonville-la-Rogue, Château Rozel, Dunes de Biville, Sainte-Marie-du-Mont)

Granville ist unsere Lieblingsstadt auf der Halbinsel.


Granville hat einen Seehafen, einen Fischereihafen und einen Yachthafen mit 1.100 Liegeplätzen. Granville ist seit 1926 Luftkurort und seit 1979 Seebad.

Granville liegt an der Bucht des Mont-Saint-Michel, die die größten Gezeitenunterschiede Europas aufweist. Die Stadt verdankt ihren Namen der Adelsfamilie Grant. Diese erhielt im 11. Jahrhundert Besitztümer in der Normandie von Wilhelm dem Eroberer, als Dank für Unterstützung in Kriegshändeln.

Die Stadt liegt auf und an einem Felskap im Südwesten der Halbinsel Cotentin. Sie besteht aus der alten, von Festungsmauern umgebenen Oberstadt (haute ville) und der Unterstadt (basse ville).
Die heutige, streng wirkende Wohnhaus-Architektur der Oberstadt stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Granville zu einem Badeort. Seit dieser Zeit prägt in den Sommermonaten der Badetourismus das städtische Leben. Stendhal, Jules Michelet und Victor Hugo hielten sich in Granville auf. Der Investor Frank Jay Gould wollte aus Granville das «Monaco des Nordens» machen und errichtete 1911 ein Casino und 1912 das "Hotel Palace le Normandy".
Christian Dior (1905–1957), Modeschöpfer, stamnmt aus Granville.
Am nördlichen Rand von Granville liegt das Seebad Donville-les-Bains mit seinen herrlichen Stränden.


Eine der Attraktionen des Cotentin ist das kleine Dorf Sainte-Mère-Église. In der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944 sprangen Fallschirmjäger der 82. US-Luftlandedivision bei Sainte-Mère-Église ab, um die Landung der Alliierten schon im Hinterland der Küste abzusichern. Einige aber landeten mitten im Dorf, unter anderem auf dem Dach der Kirche. Einer von ihnen war der Soldat John Steele. Er verfing sich mit seinem Fallschirm auf dem Kirchendach und blieb dort stundenlang hängen.
Berühmt wurde die Episode durch den Spielfilm "Der längste Tag" aus dem Jahr 1962. Er gilt als einer der aufwendigsten Kriegsfilme und als letzter großer Kinofilm in Schwarzweiß.

Auf dem Dach der Kirche hängt heute eine uniformierte Fallschirmjägerpuppe, zwar nicht mit einem grünen, sondern einem weißen Fallschirm (denn den sieht man besser) und auch nicht originalgetreu auf der Rückseite der Kirche, sondern Richtung Kirchplatz, wo eben die meisten Leute sind und die Puppe sehen.


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