Sonntag, 18. August 2019

Im Bergischen Land

Schloß Burg bei Solingen

Das Bergische Land ist eine Mittelgebirgsregion in Nordrhein-Westfalen (Deutschland), die nach dem historischen Territorium Herzogtum Berg benannt ist. Es liegt auf der rechten Rheinseite und umfasst neben dem Bergischen Städtedreieck Remscheid–Solingen–Wuppertal auch den Kreis Mettmann, die kreisfreie Stadt Leverkusen, den Rheinisch-Bergischen und den Oberbergischen Kreis sowie Teile des Rhein-Sieg-Kreises. Dabei handelt es sich um einen Teil des Rheinischen Schiefergebirges.


Die Wittelsbacher im Norden - Bergisches Land

Schloß Burg (auch Schloß Burg an der Wupper) ist eine ab dem späten 19. Jahrhundert rekonstruierte Höhenburg im Solinger Stadtteil Burg an der Wupper. Die Anlage war seit dem 12. Jahrhundert die Stammburg der Grafen und späteren Herzöge von Berg und ist heute das Wahrzeichen des Bergischen Landes. Zugleich ist sie eine der größten Burgen Westdeutschlands und die größte rekonstruierte Burganlage in Nordrhein-Westfalen.


Seit 1609 gehörte das Herzogtum Berg zum wittelsbachischen Haus Pfalz-Neuburg. Von 1742 bis 1799 war Berg Besitz der Linie Pfalz-Sulzbach unter Karl Theodor (1742–1799), auch Kurfürst von der Pfalz und Herzog von Pfalz-Neuburg, seit 1777 auch Kurfürst von Bayern. Der regierende Herzog von Berg war Maximilian Josef (1799–1806), auch Kurfürst von Bayern aus der Linie Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler (Pfalz-Zweibrücken).

Maximilian I. Maria Michael Johann Baptist Franz de Paula Joseph Kaspar Ignatius Nepomuk (* 27. Mai 1756 in Schwetzingen bei Mannheim; † 13. Oktober 1825 in München) war bei Regierungsantritt im Jahre 1799 als Maximilian IV. zunächst Herzog von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Jülich und Berg sowie Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Er begründete die Herrschaft des Wittelsbacher Hauses Pfalz-Zweibrücken über Bayern. Durch ein Bündnis mit dem napoleonischen Frankreich stieg er am 1. Januar 1806 zum ersten König des Königreichs Bayern auf. Bei seinen Untertanen wurde er mit der populären Kurzform seines Namens "König Max" genannt.


Berühmt ist die bergische Kaffeetafel. Sich nachmittags ein Käffchen zu gönnen, das gibt es auch anderswo – aber nur im Bergischen gibt es „Koffeedrenken met allem Dröm on Dran“, wie es hier heißt. Alles fing Ende des 19. Jahrhunderts mit städtischen Ausflüglern an, die mit Vorliebe mit der Eisenbahn ins Bergische Land fuhren. Für sie fuhren die Gastwirte nebst Kaffee alles auf, was sie an Kulinarischem so zu bieten hatten. Es gibt keine festen Regeln, was alles zu einer echten bergischen Kaffeetafel dazugehört. Die Klassiker sind jedoch in jedem Fall Waffeln mit heißen Kirschen – und, wenn man genug gegessen und getrunken hat, durchaus auch ein Korn.


Schleiferei Wipperkotten - historische Schleifmühle an der Wupper bei Solingen

Im letzten Original erhaltenen Solinger Schleifkotten - idyllisch an der Einmündung des Weinsberger Bachs in die Wupper gelegen - arbeiten die letzten Solinger Schleifer noch heute mit Wasserkraft. Während der wupperseitige Teil der imposanten Doppelkottenanlage in privater Hand ist, wird die Schleiferei Wipperkotten durch einen Förderverein in enger Zusammenarbeit mit dem LVR-Industriemuseum betrieben.

Im Erdgeschoss finden Sie nicht nur Antriebsachsen und Transmissionsräder der Wasserkraftanlage, sondern auch eine Dokumentation zur Geschichte des Kottens und zur Geschichte des Schleiferberufs.

Wer am Kotten vorbeigeht, ohne hereinzuschauen hat ein echtes Kleinod der Solinger Industriegeschichte und die Begegnung mit den letzten Solinger Schleifern verpasst.

Etwa 1605 wurde der Wipperkotten erstmals urkundlich erwähnt. Die günstige Lage direkt an der Wupper, wo das Wasser schon durch ein natürliches Wehr gestaut wurde, nutzte damals ein Wuppertaler Fabrikant zum Bau des Doppelkottens, in dem viele Schleifer als Eigner oder Mieter Arbeit fanden.

Mehrmals teilweise abgebrannt und wieder aufgebaut überdauerte er die Weltkriege, doch durch die Erfindung der Dampfkraft und im Zuge der Industrialisierung traten die alten Schleifkotten an der Wupper und den Nebenbächen in den Hintergrund und verfielen.


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