Donnerstag, 1. August 2019

Unterwegs in Hohenlohe


Kirchberg an der Jagst

Wenn wir uns Kirchberg nähern, taucht hinter irgendeiner Wegbiegung die Altstadt auf, eine turm- und giebelreich bebaute Bergzunge, die steil zum Jagsttal abfällt.


Im Jahr 1373 gab Kaiser Karl IV. in einer zu Eger ausgefertigten Urkunde dem Grafen Krafft IV. zu Hohenlohe die Erlaubnis, vor seiner Burg Kirchberg an der Jagst eine Stadt zu bauen - mit Mauern, Pforten, Türmen und anderen Befestigungen, mit einem Wochenmarkt und eigenem Halsgericht.

Seit der Zeit des Hochmittelalters haben viele Epochen in Kirchberg ihre Spuren hinterlassen: Aus der Burgsiedlung wurde eine gräfliche Stadt, dann eine reichsstädtische Festung und schließlich ein hohenlohischer Residenzort von bescheidener barocker Pracht. Heute ist Kirchberg im Landkreis Schwäbisch Hall ein sympathischer Wohn- und Gewerbestandort mit einer romantisch verträumten Altstadt, umgeben vom Grün des Hohenloher Landes.

Kirchberg ist eine kleine Landstadt im Landkreis Schwäbisch-Hall auf der Hohenloher Ebene. Durch ihre Gemarkungen zieht sich das schlingenreiche Muschelkalktal der Jagst. Bedeutung erhielt die Siedlung durch den Jagstübergang, erst als Furt und dann als Brücke, auf halbem Weg zwischen den Reichsstädten Hall und Rothenburg. Zur Sicherung entstand die Höhenburg Kirchberg und jenseits der Jagst die Burg Sulz, die im Bauernkrieg 1525 zerstört wurde. Im Anschluss an die Burg Kirchberg legten die Hohenloher eine Siedlung an, die 1373 durch Kaiser Karl IV mit Stadtrechten ausgestattet wurde. Die Stadtherren förderten den Zuzug von Bürgern durch Steuererleichterungen.

1384 wurde Kirchberg an die Reichsstädte Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl verpfändet und 1398 unter dem Vorbehalt des Rückkaufrechtes verkauft. Den neuen Besitzern lag nichts an einer weiteren Stadtentwicklung. Sie bauten aber die Höhensiedlung als Festung und Handelsplatz aus. Damals entstand die heute noch vorhandene Stadtmauer und das Wahrzeichen von Kirchberg, der 45 m hohe Stadtturm, der 1996 grundlegend saniert wurde.

1562 kauften die Hohenlohe Kirchberg zurück. Anstelle der ursprünglichen Burg und der reichstädtischen Festung wurde ab 1590 ein Renaissanceschloss als Witwensitz für die Mutter von Graf Wolfgang II von Hohenlohe-Weikersheim errichtet. 1738/56 wurde das Schloss durch barocke Umbauten stark verändert und ausgebaut, Beamten- und Amtsgebäude entstanden, der Hofgarten mit Orangerie wurde angelegt.

Die Stadt, die sich aus dem mittelalterlichen Mauerring hinaus entwickelt hatte, war von 1690 bis 1861 Residenz der 1764 in den Reichsfürstenstand erhobenen Hohenlohe-Kirchberg. Ganze 11 Ortschaften umfasste 1804 das Gebiet dieses Fürstentums. 1861 erlosch die Linie. 1806 fiel Kirchberg an Bayern. 1810 kam es zu Württemberg, wozu es heute noch gehört.

Öhringen - in der Altstadt - mit Besuch des Stifts und der Stiftskirche Peter und Paul (heute evangelische Stadtpfarrkirche)


Öhringen ist eine Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs, etwa 25 km östlich von Heilbronn gelegen. Erste geschichtliche Bedeutung erlangte Öhringen in der Römerzeit als Standort zweier Kastelle und einer Zivilsiedlung mit dem Namen vicus aurelianus. Das nachrömische Öhringen tauchte erst 800 Jahre später als Oringowe aus der Geschichte wieder auf.

Im Jahre 1037 erscheint der Stadtname im Öhringer Stiftungsbrief. Im Vertrag von 1253, dem Öhringer Weistum, sind Einzelheiten über die städtischen Verhältnisse festgehalten.

Von 1253 bis 1806 befand sich Öhringen unter Herrschaft des Adelsgeschlechts derer von Hohenlohe. In der Zeit des Bauernkriegs und der Reformation stagnierte die Stadtentwicklung. Neuer Aufschwung erfolgte im 17. Jahrhundert. Öhringen wurde zur Residenz erhoben. Im Jahre 1806 wurde Öhringen in das neue Königreich Württemberg eingegliedert.

Die evangelische Stiftskirche Peter und Paul ist eine spätgotische, dreischiffige Hallenkirche. Sie wurde von 1454 bis 1497 errichtet. Der kunstvoll geschnitzte Holzaltar stammt aus dem Jahr 1498. In der Krypta befindet sich der Sarkophag der Kaiserinmutter Adelheid, die 1037 das Chorherrenstift in Öhringen gründete. Die Krypta ist außerdem Grablege des Hauses Hohenlohe.

Langenburg

Bei einer Reise auf der Burgenstraße lohnt sich ein Besuch von Langenburg. Das kleine Residenzstädtchen mit prachtvollem Schloss thront hoch über dem Jagsttal. Im Deutschen Automuseum kommen besonders Oldtimerfreunde voll auf ihre Kosten.


Das Haus Hohenlohe-Langenburg ist eine deutsch-österreichische Seitenlinie des hochadeligen Geschlechtes derer von Hohenlohe. Langenburg ist eine Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs in der Region Hohenlohe und gehört zum Landkreis Schwäbisch Hall. Urkundlich erwähnt wurde die Stadt erstmals 1226. Von 1568 bis zur Mediatisierung 1806 war Langenburg die Residenzstadt der Grafschaft und des späteren Fürstentums Hohenlohe-Langenburg. Heute hat Langenburg 1751 Einwohner und ist somit die kleinste Stadt des Landes Baden-Württemberg. Das 1970 eröffnete Automuseum, untergebracht in der ehemaligen Remise des Schlosses, zeigt etwa 80 Oldtimer, die fast alle fahrbereit sind.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen