Ellingen, einer der schönsten Barockstädte Süddeutschlands, die aus gutem Grund als "Perle des Fränkischen Barock" bezeichnet wird. Sie befindet sich im Schnittpunkt des Fränkischen Seenlandes und des Naturparks Altmühltal. Der seit 2007 als Welterbe anerkannte Limes verläuft direkt über Ellinger Gemarkung.
Der Deutsche Orden erhielt im Jahr 1216 das Spital zu Ellingen als Lehen. Ellingen wurde Sitz des Landkomturs der Ballei Franken und wuchs zur reichsunmittelbaren Herrschaft heran. Bis etwa zum Jahr 1500 ging es mit dem Deutschen Orden und damit Ellingen stetig bergauf. Das 16. Jahrhundert brachte die Reformation und mit ihr die Bauernkriege, den Religionswechsel vieler umliegender Territorien und damit einen erheblichen wirtschaftlichen Einbruch des Deutschen Ordens. 1525 verlor der Orden Ostpreußen. Die Finanzkraft des Ordens ließ nach. Dazu kamen zwischen 1575 und 1630 große Hexenverfolgungen in Ellingen und im umliegenden Ordensgebiet, die mindestens 200 Tote gekostet haben. Der Untergang der Mittelalterlichen Ordensstruktur und Ordensmacht war gekommen. 1633 im Dreißigjährigen Krieg hatte Ellingen keine Einwohner mehr. Doch der Orden baute sein Gebiet systematisch wieder auf. Die Getreidelieferungen an kaiserliche Regimenter in den Kriegen Ludwigs XIV. im Westen, die Soldatenlieferungen in den Türkenkriegen nach Ungarn, die Getreidelieferungen im Spanischen Erbfolgekrieg ab dem Jahr 1703 an Reich, Habsburg, Bayern und Franzosen brachten noch einmal einen kometenhaften Anstieg der Finanzkraft des Ordens. Das dadurch eintretende goldene Jahrhundert Ellingens erlebte seinen Höhepunkt unter dem Landkomtur Carl Heinrich, Freiherr von Hornstein, der Ellingens barockes Stadtbild in seiner Gartenlandschaft entwarf und das Schloss sowie große Teile der prächtigen Bauten im Ellinger Stadtbild errichten ließ, die Ellingen, als „die Perle des fränkischen Barock“ bis heute prägen. Übrigens: Eine Militärurkunde von 1808 bezeichnet Ellingen erstmals als Stadt. Im Jahre 1815 wurde das Schloss Ellingen Residenz des Feldmarschalles Fürst von Wrede. Um 1939 wurde das Schloss an den bayerischen Staat verkauft. Das Schloss enthält ein Deutschordens-Museum, Prunkräume und das Kulturzentrum Ostpreußen. Das Schloss ist ganzjährig zu besichtigen.
Kastell Biricianum (Biriciana) in Weißenburg
Die Regio Biriciana vermittelt mit Resten von Römerstraßen, dem teilweise noch sichtbaren Verlauf des Limes, den Kastellen, Bauernhöfen, den Weißenburger Römerthermen und insbesondere dem Römermuseum mit seinen religiösen oder sonstigen Gegenständen aus der damaligen Zeit ein anschauliches Bild der Menschen, der Kultur und des alltäglichen Lebens in der (damals römischen) "Provinz". Das rekonstruierte Nordtor des Römerkastells (porta decumana) wurde zum Symbol der "Regio Biriciana", die mit Weißenburg als Mittelpunkt zu lohnenden Ausflügen in das nahe Umland, nach Ellingen (Sablonetum), dem römischen Gutshof am Nagelberg bei Treuchtlingen, dem Römerbad Theilenhofen (Iciniacum) oder zum Kleinkastell (Burgus) auf dem Jura bei Burgsalach auffordert. Das Nordtor ist zum neuen Aushängeschild des "römischen" Weißenburg geworden und bereichert damit auch die gesamte Regio Biriciana mit Limes, römischen Gutshöfen (villae rusticae) und weiteren Kastellen. Am 15. Juli 2005 hat die Welterbekommission der UNESCO im südafrikanischen Durban den obergermanisch-raetischen Limes als "Welterbe" anerkannt.
Naturwunder "Steinerne Rinnen"
Von diesen eigenartigen Naturwundern gibt es in der Region mindestens fünf.
Die Steinerne Rinne bei dem kleinen Örtchen Rohrbach im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Bayern) gehört zu den bemerkenswertesten Naturwundern der Fränkischen Alb. Hier baut sich ein Bach sozusagen seinen eigenen Damm. Solche Steinernen Rinnen (von denen es einige im Naturpark Altmühltal gibt) entstehen, wenn das Wasser des Baches den Kalksandstein des Jura auslöst und in Verbindung mit dem Luftsauerstoff bei einer bestimmten Fließgeschwindigkeit des Wassers Tuff bildet. Diese Dämme wachsen pro Jahr ungefähr um einen Zentimeter. Sie ist u.a. mit Video in diesem Artikel zu sehen.
Drei weitere Steinerne Rinnen, die Steinernen Rinnen von Wolfsbronn, Kurzenaltheim und Oberweiler, finden sich in dem nicht weit entfernten Meinheim am Rande des Altmühltals und am Fuße des Hahnenkamms. Das deutlich bekannteste Geotop ist die Steinerne Rinne bei Wolfsbronn (Bild links), die sich etwa 500 m westlich des Meinheimer Ortsteils befindet. Die Rinne ist etwa 130 m lang, 160 cm hoch und stark mit Moos bewachsen. Die gewundene Rinne ist von mehreren kleinen Wasserfällen durchbrochen. Aufgrund der geologischen Gegebenheit, vielfältigen und seltenen Flora wurde das Gelände 1984 als Naturschutzgebiet und Geotop ausgewiesen. Sie verdankt ihre besondere Konstellation nicht zuletzt der jahrelangen Pflege durch Eduard Völklein. Die Rinne verzeichnet alljährlich einen hohen touristischen Zuspruch.
Münster Heidenheim
Kloster Heidenheim war Keimzelle der Christianisierung in Franken. Als spirituelles Zentrum, Wissensraum und Stätte kultureller Innovation spielte es über Jahrhunderte eine Schlüsselrolle bei der zivilisatorischen Entwicklung der Region.
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