Dienstag, 13. August 2019

In der nördlichen Oberpfalz


Über die Fischbrücke in Tirschenreuth gelangt man zum Fischhof, der auf einer Insel inmitten eines Fischteichs liegt. Er beherbergt heute das Amtsgericht.


  

Nahe der tschechischen Grenze im Oberpfälzer Wald liegt die Knopfstadt Bärnau. Bärnau ist nicht nur die älteste Stadt (Stadtrechte seit 1343) sondern mit 3.400 Einwohnern auch die kleinste Stadt des Stiftlands und des Landkreises Tirschenreuth.

Vor allem als Knopfstadt machte sich Bärnau in der ganzen Welt einen Namen. Über 100 Jahre prägte die Knopfindustrie den Ort. Neben dem Deutschen Knopfmuseum zeugen noch einzelne Knopfbetriebe von dieser reichen Geschichte.

Bärnau liegt im Landkreis Tirschenreuth, dem nördlichsten Landkreis der Oberpfalz. Hierbei stößt man auf das „Stiftland". Wenn man vom Stiftland spricht, ist darunter der Teil der nördlichen Oberpfalz gemeint, der zur alten Zisterzienserabtei Waldsassen gehörte. Verwaltet wurde das Stiftland durch ein Oberamt in Waldsassen und ein Pflegeamt in Tirschenreuth. Diesen Ämtern waren Richterämter unterstellt, die Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet wurden und die für sich wieder eigene Gemeinden bildeten.

Das Kloster Waldsassen wurde 1133 durch den Marktgrafen Diepold III. gegründet. Es konnte im Laufe der Jahre immer mehr Besitz gewinnen, wobei auch Bärnau dazugehörte. Bärnau stand also von 1296 – 1350 unter dem Stift Waldsassen.

Am 3. September 1343 wurde das Dorf Bernaw - ohne Markt gewesen zu sein - durch Kaiser Ludwig den Bayern zur Stadt erhoben und erhielt zugleich das Recht der "Meile Wegs". Urkundlich belegt ist, dass Bärnau schon 1311 Sitz eines Richters war. Später war ein Pflegeamt ansässig. Durch die auf einer Anhöhe von Mauern umgebene und in leicht ovalem Areal angelegten Stadt, in deren Mittelpunkt sich die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus erhebt führte auch die "Goldene Straße" von Nürnberg nach Prag.

In Bärnau herrschte stets reger Handel und Verkehr, doch war der Ort lange landwirtschaftlich geprägt. Mit der aufkommenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert änderte sich dies schlagartig. In dieser Zeit werden auch die Grundlagen für die so dominante Bärnauer Knopfindustrie gelegt. Den Höhepunkt erreichte die Knopfproduktion in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dutzende Knopfbetriebe produzierten über 20 Millionen Knöpfe aus Perlmutter in unterschiedlichen Größen und Formen pro Tag. Im Jahr 1954 wurde sogar eine städtische Knopffachschule. In den Jahren zwischen 1967 und 1974 fand in Bärnau dann die internationale Knopfmesse IKNOFA statt.Alle zwei Jahre hatte Bärnau hier die Welt zu Gast. Heute kann man im Deutschen Knopfmuseum in Bärnau Knöpfe aller Art, die Knopfherstellung u.v.m. kennen lernen.

Die Kappel bei Waldsassen ist das Wahrzeichen des Stiftslandes, Landkreis Neustadt an der Waldnaab, Oberpfalz.

 

Ihren Namen kennt jeder in Bayern, wenn nicht sogar weltweit: Therese Neumann, die "Resl von Konnersreuth". Seit fast genau 14 Jahren läuft das Seligsprechungsverfahren für die Frau, die angeblich jeden Freitag das Karfreitagsleiden erlebte, mit Blutmalen an Händen und Kopf. Jahrelang soll die Bauernmagd die Passion Christi in Visionen durchlebt und sich auch nur von Hostien ernährt haben. Ein brisanter Stoff, der nach wie vor polarisiert und auch elektrisiert.


Schon die Geburt der Schneiderstochter Therese Neumann aus Konnersreuth in der Oberpfalz (Landkreis Tirschenreut) ist von Mythen umgeben: Sie soll 1898 an einem Karfreitag geboren worden sein.

Als Dienstmagd bei einem Bauern verunglückte sie schwer bei einem Brand und soll, erblindet und gelähmt, sieben Jahre von 1918 bis 1925 ans Bett gefesselt gewesen sein. Schon als Kind war sie eine große Verehrerin ihrer normannischen Namensvetterin gewesen, Therese von Lisieux. Das Beten zu dieser Therese sei erhört worden, sagte Neumann später, und so sei das Wunder ihrer Gesundung zu erklären, das genau am Jahrestag der Heiligsprechung der Therese von Lisieux geschehen sein soll.

Und, nicht genug der Wunder, traten bald darauf an den Karfreitagen bei ihr blutende Wunden an Händen und Füßen auf. Erstmals in der Nacht zum Karfreitag des Jahres 1926. Neben dieser bis an ihr Lebensende 1962 sich wiederholenden Stigmatisierung erlebt sie auch immer wieder in ekstatischen Visionen Szenen aus der Bibel und den Heiligenlegenden.

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