Inmitten des romantischen Wasgaus, einem beliebten Feriengebiet, liegt das reizvolle Städtchen Dahn, nach dem das "Dahner Felsenland" benannt ist. Dahn ist kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt des Dahner Tales, wurde 1963 zur Stadt erhoben und im Jahr 1973 als Luftkurort staatlich anerkannt. Dahn wurde als "Thanne" im Jahr 1148 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte ursprünglich zur Herrschaft der Ritter von Dahn. Nach dem Aussterben des Rittergeschlechtes kam der Ort 1603 unter die Oberhoheit des Bischofs von Speyer und zu dem Schenk von Waldenburg. Dahn entwickelte sich schon mit Beginn des 19. Jahrhunderts zu einer ländlichen Kleinstadt mit Verwaltungsfunktion. In der strukturschwachen Südwestpfalz muss Dahn heute ohne nennenswerte Industrie auskommen. Die Probleme lassen sich unter anderem daraus ersehen, dass die Einwohnerzahl sich rückläufig entwickelt. Lediglich der Tourismus zeigt angesichts der weitgehend intakten, zum Teil als "spektakulär" aufgefassten Natur einen positiven Trend. Das Dahner Felsenland wurde am 12. Januar 2019 als Premiumwanderregion vom Deutschen Wanderinstitut ausgezeichnet. Dahn liegt an der Deutsch-Französischen Touristikroute und an der Deutschen Schuhstraße.
Die Burgengruppe Alt-Dahn, im 12. und 13. Jahrhundert erbaut, besteht aus den drei Burgen Altdahn, Grafendahn und Tannstein. Die drei Felsenburgen gehören zu den größten Burganlagen in der Pfalz. Die Burg Altdahn ist die Ruine einer Felsenburg im südlichen Pfälzerwald, dem deutschen Teil des Wasgaus (Rheinland-Pfalz). Die Burg auf 337 m knapp 1 km östlich der Landstadt Dahn gehört zur Dahner Burgengruppe, zu der noch die Burgen Grafendahn und Tanstein zählen. Die drei Burgen wurden zwar nicht gleichzeitig, aber direkt nebeneinander auf einem Bergrücken errichtet. Altdahn wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut.
Sankt Laurentius-Kirche in Dahn - Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Der Vorgängerbau stammte von 955.
Die ehemalige Synagoge in Dahn
Ein Betsaal war - zumindest vorübergehend - bereits 1769 vorhanden. Damals wurde der Amtsschreiber H. Schantz in Dahn von den Behörden in Colmar darauf hingewiesen, dass die Juden der Stadt nicht mehr in Dahn ihre Gottesdienste abhalten sollten, sondern wie bisher dazu nach Busenberg gehen sollten. 1815 erfährt man wiederum von einem Betsaal in einem jüdischen Privathaus. Nach einer mündlichen Überlieferung war der Betsaal im Haus Kirchgasse 5 mit den Giebelfenstern zur katholischen Kirche hin.
Eine erste Synagoge wurde um 1820 erbaut. Neben der Synagoge wurde 1843 das israelitische Schulhaus mit Lehrerwohnung und einer Mikwe im Keller erbaut. Nachdem dieses Gebäude nach einem halben Jahrhundert baufällig geworden war, wurde 1872/73 am selben Standort eine neue Synagoge erbaut. Zur Finanzierung des Neubaus war 1871 eine Kollekte in jüdischen Gemeinden der Pfalz und anderen bayrischen Regionen durchgeführt worden. Sie erbrachte immerhin 732 Gulden. 1.800 Gulden trugen die jüdischen Familien Dahns selbst durch Spenden bei. Weitere 1.000 Gulden wurden auf die Familien umgelegt. Diese wurde am 4. Juli 1873 feierlich eingeweiht.
Über 60 Jahre war die Dahner Synagoge Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in der Stadt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 ging die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder schnell zurück. 1936/37 konnte bereits kein regelmäßiger Gottesdienst stattfinden, da die nötige Zehnzahl der jüdischen Männer nicht mehr erreicht wurde. Am 18. August 1937 verkaufte der letzte Gemeindevorsteher Josef Katz die Synagoge mit Schule an den Schreinermeister Ludwig Flory, der darin eine Schreinerwerkstatt einbaute. Die Mikwe im Untergeschoss der israelitischen Schule wurde 1938/39 zugeschüttet. Bis zur Gegenwart befindet sich die Schreinerwerkstatt in dem Gebäude, in dem zahlreiche Originalteile erhalten sind. 1991 wurde am Gebäude eine Gedenktafel angebracht.
Um Braut und Bräutigam rankt sich auch eine Sage: Ein junger Mann und eine junge Frau gingen heimlich im Dahner Felsenland spazieren. Ihre Eltern durften nicht wissen, daß sie verliebt waren, denn ihre Familien waren seit vielen Jahren verfeindet. Deshalb kletterten sie fast jeden Abend auf einen hohen Hügel vor der Stadt, weil sie wußten, daß dort sonst niemand hinkam. Auf dem Berg waren sie immer ganz alleine. Plötzlich hörten sie Stimmen von Männern, die wütend den Berg heraufgerannt kamen. Als sie näher kamen, sah das Mädchen, daß es ihr Vater und ihre zwei Brüder waren. Jemand aus dem Ort hatte sie verraten. Die Frau fing laut an zu weinen. Sie wußte, daß ihr Vater mit ihr schimpfen würde und daß sie ihren Freund niemals wieder sehen durfte. Weglaufen konnten sie nicht, weil der Hügel auf der anderen Seite wie ein Felsen ganz steil war. Weil sie sich aber so sehr liebten, wollten sie sich nicht trennen lassen. Da knieten sie nieder und beteten zum lieben Gott. Dann nahmen sie sich fest an der Hand und sprangen auf der steilen Seite des Berges in die Tiefe. Aber ihre Eltern haben die beiden nie gefunden. An der Stelle, an der sie auf dem Boden aufgeschlagen sein mußten, wuchsen zwei Steinhügel aus dem Gras. In Dahn erzählten sich die Leute, daß die beiden nicht tot sind, sondern, daß Gott es gut mit ihnen gemeint hat und sie zu sich in den Himmel geholt hat, wo sie für ewig beisammen sein können. Seit dem sind noch viele unglücklich verliebte Paare von dem Berg gesprungen. Und jedes Mal wuchs der Steinhügel ein Stück in die Höhe. Und weil die Felsen so eng wie zwei Verliebte nebeneinander stehen, nennen sie die Leute "Braut und Bräutigam".
Der Jungfernsprung in Dahn
Der Ort wird vom Jungfernsprung überragt, einem etwa 70 m hohen steilen Felsen, der als Teil des Klettergebiets Südpfalz im Sommer oft das Ziel von Sportkletterern ist und zu dem eine alte Sage existiert. Die Sage, deren meistverbreitete Version von Heimatschriftsteller August Becker (1857) stammt, berichtet: Einst ging eine Jungfrau in den Dahner Wald, um Beeren zu pflücken. Weitab von den Häusern trat plötzlich ein Mann aus dem Dickicht. Es war angeblich der Raubritter Hans Trapp von der Burg Berwartstein, der sich anschickte, der Jungfrau die Unschuld zu rauben. Darum raffte sie die Röcke und begab sich auf die Flucht, doch der Unhold kam ihr immer näher. In ihrer Panik achtete die Verfolgte nicht auf den Weg. So stand sie mit einem Mal keuchend auf der vorspringenden Ecke des Felsens und sah tief unten die Häuser des Ortes liegen. Ohne zu überlegen, stürzte sich die Jungfrau in den Abgrund. Und nun geschah das Wunder: Weil ihre Röcke sich aufbauschten und sie langsam nach unten schweben ließen, überstand sie den Sprung völlig unverletzt. An der Stelle, wo ihr Fuß auftraf, sprudelt seither eine Quelle.
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