Freitag, 30. August 2019

An Salzbach und Lauter - Auf den Spuren der früheren Holztrift


Wenn wir von den Höhen der Hackmesserseite kommend Richtung Ludwigsthaler Glashütte fahren, dann kommen wir ins Tal des Salzbachs. Hier begann dereinst der Weg des Holzes via Wassertrift bis ins elsässische Weißenburg (Wissembourg).


Über die L485 vorbei am Stephanshof und entlang des Salzbachs nach Glashütte

Der Salzbach ist mit rund 17 km der längste Nebenfluss der Lauter, die hier am Oberlauf Wieslauter heißt. Der Name des Baches weist nicht auf Salzgehalt hin, sondern auf die ehemalige Zollstation Salzwoog, wo Salzhändler beim Grenzübertritt zwischen den Territorien des Hochstifts Speyer und des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken eine Steuer zu entrichten hatten.


Bei Hinterweidenthal mündet der Salzbach von rechts in die Wieslauter.


Hinterweidenthal in der Pfalz (Wasgau, Pfälzerwald) - staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz - nahe des Ortes befinden sich verschiedene Felsformationen, wie Teufelstisch (im Video zu sehen), Rappenfels und Heufelsen. Die evangelische Kirche ist ein Saalbau von 1778. Sehenswert die vielen Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert.

Die Lauter, am gesamten Oberlauf im südlichen Pfälzerwald, dem deutschen Teil des Wasgaus, bis zur französischen Grenze Wieslauter genannt, ist ein linker Nebenfluss des Rheins in Rheinland-Pfalz und dem Elsaß. Die Quelle der Wieslauter liegt mitten im Pfälzerwald unmittelbar südöstlich der Pfälzischen Hauptwasserscheide südlich der Burg Gräfenstein.

Aufstieg zur Burg Gräfenstein bei Merzalben

Das Quellgebiet der Wieslauter ist eine der Kernzonen des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen.

Nach Hinterweidenthal passiert die Wieslauter Dahn.


Dahn im Pfälzerwald - Stadtansichten, Sankt Laurentius, ehemalige Synagoge und Burg Altdahn

Hinter Dahn fließt die Wieslauter nach Südosten und passiert auch Bundenthal.


Die Annakapelle bei Niederschlettenbach im Tal der Wieslauter im Pfälzerwald. Hier ist der Ritter Hans Trapp (Hans von Trotha) beigesetzt.


Gegen Ende des 15. Jahrhunderts mussten sich sowohl der Kaiser als auch zwei nacheinander amtierende Päpste, Innozenz VIII. und Alexander VI., mit der sog. "Wasserfehde" befassen, die Hans von Trotha, Ritter von Burg Berwartstein, mit dem Kloster Weißenburg austrug: Zuerst ließ der Ritter, der im Sagengut der Region zum Kinderschreck "Hans Trapp" geworden ist, bei Bobenthal die Wieslauter aufstauen und entzog so dem abwärts gelegenen Städtchen Weißenburg das Wasser; nach Beschwerden des Klosters sorgte er für das Einreißen des Dammes und verursachte in Weißenburg eine gewaltige Überschwemmung mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden.

Fünf Kilometer hinter Bobenthal überquert die Wieslauter die Staatsgrenze von Deutschland nach Frankreich, wo sie dann la Lauter genannt wird. Gleich anschließend erreicht sie in Wissembourg (Weißenburg, Elsaß) die Oberrheinische Tiefebene.


Bobenthal - Sankt Germanshof - Wissembourg - Im deutsch-französischen Grenzgebiet im Wasgau und im Nordelsaß - 1950 fand beim zu Bobenthal gehörenden Sankt Germanshof die erste Kundgebung für ein geeintes Europa ohne Schlagbäume statt.



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