Sonntag, 18. August 2019

Oberes Mittelrheintal und Rheingau

Kloster Sankt Hildegardis bei Rüdesheim im Rheingau

Für unseren Trip an den Rhein reisen wir über den Hunsrück an, über die Autobahn A61. Der Hunsrück ist wegen der "Energiewende" in Rheinland-Pfalz mit Windrädern geradezu zugepflastert. Kein schöner Anblick.


Bacharach


Bacharach ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal in Rheinland-Pfalz. Der ursprüngliche Name Baccaracus deutet auf einen keltischen Ursprung hin.

Bacharach wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Wohl schon im 7. Jahrhundert ging das königliche Gebiet in den Besitz des Kölner Bischofs Kunibert über (darauf deutet eine „Kunibertskapelle“ an Stelle der heutigen Wernerkapelle). Vögte des Kölner Besitzes waren die Pfalzgrafen, die mit der Zeit den Kölner Einfluss zurückdrängten. Bereits Pfalzgraf Hermann von Stahleck hatte so viel Einfluss, dass er auf Burg Stahleck residiert. Die Tochter seines Nachfolgers Konrad von Staufen heiratet heimlich auf Burg Stahleck einen Sohn der verfeindeten Familie der Welfen. Dadurch fällt Bacharach und die gesamte Pfalzgrafschaft für kurze Zeit an Heinrich von Braunschweig. 1214 werden die wittelsbacher Pfalzgrafen neue Herren über Bacharach. Sie erhielten zusammen mit dem Unteramt Kaub hier ihre wichtigste Zoll- und Einnahmequelle. 1314 wurde hier beschlossen, Ludwig den Bayern zum deutschen König zu wählen. Außerdem war Bacharach die wichtigste Umladestation für den Weinhandel, da hier die Fässer von kleineren Schiffen, die allein das Binger Loch passieren konnten, auf größere verladen wurden. Ab jetzt trug der Wein die Bezeichnung „Bacharacher“. Auch durch den Holzhandel aus dem Hunsrück gewann Bacharach an Bedeutung und erhielt 1356 die Stadtrechte.

Das "Alte Haus“, im Jahr 1586 errichtet, ist eines der bekanntesten mittelalterlichen Fachwerkhäuser am Rhein.
Seine Anfänge gehen der Inschrift am Haus zufolge auf das Jahr 1368 zurück.

Schon der Name "Altes Haus" zeugt von der langjährigen Geschichte dieses Fachwerkgebäudes in Bacharach. Der malerische Bau, bestehend aus massivem Erdgeschoss und aufgesetztem Fachwerkobergeschoss samt vier Giebeln und Ecktürmchen, stammt im Kern von 1368. Mehrere Umbauten erfolgten bis ins Jahr 1568. Heute ist das "Alte Haus" eine Weinstube und ein Wohnhaus, in dem das Leben zwischen Mittelalter und Renaissance wieder aufersteht.

Wir überqueren bei Bingen mit der Fähre den Rhein.


Idyllisch mitten in den Weinbergen und am Rande des "Vollradser Wäldchen" liegt diese wunderschöne Anlage ca. 2 km nördlich von Winkel. Der Name Vollrads stammt von dem Ritter Volradus von Winkel.

Friedrich Greiffenclau lies um 1300 das Areal roden. In den Folgejahren entstand hier der Wohnturm der Adligen von Greiffenclau. Zum Schutz vor Überfällen und Raub wurde er auf einem Felsen inmitten eines kleinen Teiches errichtet. Später wurde der Wohnturm für die kinderreiche Familie zu eng. So wurde der Wohnsitz der Greiffenclaus im Laufe der Jahrhunderte immer mehr erweitert, so dass heute ein stattliches Schloß den Besucher empfängt. Das zweiflügelige Herrenhaus wurde 1684 von Georg Phillip Greiffenclau von Vollrads erbaut. Es folgten weitere Wirtschaftsgebäude sowie Begrenzungsmauern rund um den Schloßgarten.


In den vorangehenden Jahrhunderten betrieben die Greiffenclaus verschiedene Arten von Ackerbau und Viehzucht. Ab Ende des 18. Jahrhunderts konzentrierte man sich jedoch ausschließlich auf den Weinbau. Durch das Weingut mit jahrhundertealter Tradition seit 1211 werden heute über 60 ha Weinberge bewirtschaftet. Diese sind ausschließlich mit Riesling bestockt.

Dem drohenden Aussterben des Geschlechts von Greiffenclau wirkte die letzte Erbtochter Sophie Reichsfreiin von Greiffenclau im Jahr 1850 entgegen. Sie heiratete den schlesischen Adligen Hugo Graf Matuschka. 1862 verlieh König Wilhelm I. von Preußen dem Paar das Recht, Namen und Wappen zu vereinigen. So wurde das alte Rheingauer Geschlecht in weiblicher Linie weitergeführt. Das Schloß befindet sich nach dem Freitod des ehemaligen Eigentümers Erwein Graf Matsuchka von Greiffenclau im Jahre 1997 nicht mehr in Familienbesitz.


Die Abtei St. Hildegard ist ein Benediktinerinnenkloster in Eibingen bei Rüdesheim im Bistum Limburg. Seit 2002 ist die Abtei Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Die Abtei St. Hildegard wurde erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts erbaut und nicht von Hildegard von Bingen selbst gegründet. Sie liegt oberhalb der Stadt Rüdesheim. Dennoch geht sie auf die Zeit der hl. Hildegard zurück, auf das 1165 neubesiedelte und 1802 säkularisierte Kloster Eibingen im Rheingau.

Manch einer, der den Rhein entlang fährt und die Abtei St. Hildegard sieht, wird sich fragen, wie die Frauen im Kloster leben, wonach sie ihr Leben ausrichten, und was ein solch klösterliches Leben heute noch bedeuten kann. Wie alle Benediktinerinnen leben auch die Schwestern in St. Hildegard nach jenen Ordensregeln, die über 1400 Jahre alt sind, und auf den hl. Benedikt zurückgehen. Geprägt von Gottesliebe und Menschlichkeit, von österlicher Glaubensfreude und einem nüchternen Wissen um die Menschen, ist sie in ihren wesentlichen Aussagen auch heute noch unverändert und aktuell. Die hl. Hildegard ist weltberühmt. 1998 feierte man ihren 900sten Geburtstag.

Ein großer Klosterladen, ein eigenes Klosterweingut, ein Dinkelprodukte-Vertrieb, eine Goldschmiede, eine Keramikwerkstatt und eine Restaurierungswerkstatt für kirchliche Archivalien bilden die wirtschaftlichen Grundlagen des Klosters.

Für Menschen, die Stille und Einkehr suchen, verfügt die Abtei über ein Gästehaus mit 16 Zimmern.

Und natürlich gehört auch eine Einkehr in einer der Straußwirtschaften zu unserem Programm.




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