Sonntag, 18. August 2019

Von Heidelberg durchs Neckartal nach Weinsberg

Das Haus zum Ritter ist das älteste noch erhaltene Haus Heidelbergs.

Das Hotel zum Ritter wurde 1592 vom Tuchhändler Carolus (Charles) Belier erbaut, der wegen seines protestantischen Glaubens aus dem habsburgischen Valenciennes geflohen war und sich in der Kurpfalz niedergelassen hatte. Der Renaissance-Bau, der heute unter Denkmalschutz steht, befindet sich mitten in der Heidelberger Altstadt, direkt gegenüber der Heiliggeistkirche. Es ist das einzige Bürgerhaus, das den großen Stadtbrand von 1693 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges überstanden hat, weil es als einziges aus Stein gebaut war.




Ein warmer Sommertag in Heidelberg am Neckar. Genau das richtige Wetter für einen Trip den Neckar aufwärts. Unser erster Stopp aber liegt noch in Heidelberg: Das Schloß.


Denn an einem solchen Tag hat man von dort einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Neckar.


Burg Hornberg – der Wohnsitz von Götz von Berlichingen


Götz von Berlichingen lebte 45 Jahre auf Burg Hornberg, für die er sich schon als Jugendlicher begeisterte. Das zur Burg gehörende, nach Urkundenlage zweitälteste noch bestehende Weingut der Welt betreibt unterhalb der Burg auf Steilterrassen traditionellen Weinbau.


Im Jahr 1517 kaufte Götz von Berlichingen, der Ritter mit der eisernen Hand, die Burg mit Steinbach und Haßmersheim für 6500 Gulden von Conz Schott von Schottenstein und lebte auf dieser, zusammen mit seiner Familie, bis zu seinem Tode 1562. Götz benannte sich seitdem nach seiner Burg, führte den Namen „von Berlichingen zu Hornberg“ und begründete die Hornberg-Rossacher Hauptlinie. Vom Bauernaufstand des Jahres 1525 blieb Burg Hornberg verschont, da Götz von Berlichingen vorübergehend erzwungenermaßen Hauptmann bei den Aufständischen war. Wegen seiner Teilnahme am Bauernkrieg wurde er 1528 nach Augsburg bestellt und für zwei Jahre gefangen gesetzt. Erst nachdem er Urfehde geschworen hatte, den Bezirk von Hornberg nicht mehr zu verlassen, Schadenersatz zu leisten und keine Rache zu üben, wurde er freigelassen. Ein Anklageverfahren vor dem Bundestag des Schwäbischen Bundes endete kurze Zeit später mit einem bedingten Freispruch, die Urfehde wurde 1541 von Kaiser Karl V. aufgehoben. Auf der Burg diktierte der Ritter seine Lebensgeschichte, die Johann Wolfgang von Goethe als Vorlage für seinen „Götz von Berlichingen“ diente. Im Jahr 1562 starb der „Ritter mit der eisernen Hand“ im Alter von 82 Jahren.


Bad Wimpfen am Neckar, ehem. Stauferpfalz

Die markante Stadtsilhouette der größten Kaiserpfalz nördlich der Alpen begrüßt ihre Gäste schon von weitem. Mit seinen historischen Gebäuden und dem schönen Fachwerk, hat Bad Wimpfen allerhand zu bieten. Ein Rundgang durch das Stauferstädtchen lässt Geschichte wieder lebendig werden. Zahlreiche historische Bauwerke wie der Blaue Turm, das Steinhaus, die Pfalzkapelle oder auch die Arkaden des Staufischen Palais, zeugen von vergangenen Zeiten. Viele Sehenswürdigkeiten der Stadt sind nur wenige Minuten fußläufig voneinander entfernt.


Heilbronn: Weinberge & Schemelsberg-Tunnel


Nach dem Tunnel ist es nicht mehr weit bis Weinsberg.


Im Bild oben die Burgruine Weibertreu bei Weinsberg.

Bekannt ist die Burg durch die namengebende „Treu-Weiber-Begebenheit“ vom 21. Dezember 1140, als nach der Kapitulation der belagerten Burg die Frauen (später „Treue Weiber von Weinsberg“ genannt) ihre Männer vor der Hinrichtung retteten, indem sie sie auf dem Rücken den Berg hinuntertrugen.

1140 war die Burg im Besitz der Welfen, die sich mit den Staufern um die Macht im Reich stritten. König Konrad III., in seinem Gefolge sein Bruder Friedrich II. von Schwaben und mehrere Bischöfe und Fürsten (u. a. Markgraf Hermann III. von Baden), belagerte die Burg mehrere Wochen lang und schlug am 21. Dezember 1140 in offener Feldschlacht den zum Entsatz heraneilenden Welf VI. Kurz darauf ergab sich die Burg. Dem Bericht der Kölner Königschronik zufolge versprach der König den Frauen auf der Burg Weinsberg freien Abzug und gab die Erlaubnis, „dass jede forttragen dürfte, was sie auf ihren Schultern vermöchte“. Auf die Männer wartete der Tod. Die Frauen nahmen den König beim Wort und trugen ihre Männer auf dem Rücken herab, denen sie so das Leben retteten, da der König sein Wort hielt. Die Frauen wurden als Treue Weiber von Weinsberg bekannt, und die Burg kam aufgrund dieser Begebenheit zu ihrem Namen Weibertreu (vermutlich im Lauf des 18. Jahrhunderts).

Weinsberg liegt an der Burgenstraße und der Württemberger Weinstraße.



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