Dienstag, 27. August 2019

Beim Nachbarn in den Nordvogesen

Der Zwölfapostelstein

Internationales Glaskunstzentrum in Meisenthal im Bitscherland


Der bekannte Jugendstil-Künstler Émile Gallé hat in Meisenthal gearbeitet und hier Objekte aus Glas hergestellt. Heute gibt es in Meisenthal ein Museum sowie ein Internationales Zentrum für Glaskunst (Centre International d'Art Verrier, CIAV), das u. a. mit der Hochschule der Bildenden Künste Saar zusammenarbeitet. Das CIAV ist insbesondere für den dort hergestellten Christbaumschmuck aus Glas berühmt. Angeblich geht diese Erfindung auf die Gegend von Meisenthal zurück, als im 19. Jahrhundert eine Ernte schlecht ausfiel und die bis dahin zum Schmuck des Weihnachtsbaums verwendeten Früchte knapp waren. Das Museum befindet sich im Maison du Verre et du Cristal, wo man auch Glasbläser bei der Arbeit beobachten kann.

Les Douze Apôtres


Der Zwölfapostelstein (Les Douze Apôtres), auch Breitenstein genannt, ein christianisierter Menhir markiert seit altersher bei Goetzenbruck (Département Moselle, 57) die Grenze zwischen Lothringen und dem Elsaß.

Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller unweit Luetzelbourg


Das Schiffshebewerk ist 2019 50 Jahre alt. Nach zwei Jahren Reparaturarbeiten ist der Schiffsschrägaufzug seit 2016 wieder in Betrieb. Da hatte sich nämlich ein Schiff "verhakt" gehabt und die Anlage schwer beschädigt.

Eineinhalb Kilometer südöstlich der lothringischen Ortschaft Dabo erreicht man den Dagsburger Felsen (Rocher de Dabo), 664 Meter hoch, mit der St-Leo-Kapelle. Sie war Papst Leo IX. geweiht, im 11. Jahrhundert der erste elsässische Papst.


Nur gibt es das 1954 erbaute altehrwürdige Hotel und Restaurant nicht mehr. Denn das Haus, in dem sich General De Gaulle, François Mitterrand und Helmut Kohl und viele andere Prominente ein Stelldichein gegeben haben, ist am 30. November 2015 einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen.


Im Mittelalter gehörte die Gegend um Dabo als Grafschaft Dagsburg zum Elsaß. Bekannt ist die Gemeinde wegen zweier Bauwerke, die auf dem imposanten Rocher du Dabo in mehr als 660 m Höhe stehen: Die Ruine der Dagsburg und die Kapelle, die zur Erinnerung an Papst Leo IX. erbaut wurde. Dieser lebte von 1002 bis 1054 und war ein Vetter 2. Grades des salischen Kaisers Heinrich III. Von der Dagsburg stammte Leos Mutter Heilwig.

Bei den Ölscheichs des Elsaß: Merkwiller-Pechelbronn

Pechelbronn war der erste Ort in Europa, an dem Erdöl gewonnen wurde. Die noch heute aktive Erdpechquelle ist seit 1498 belegt und gab dem Ort den Namen: "Pech-Brunnen". Das aus den Pechelbronner Schichten stammende Erdöl wurde zunächst medizinisch bei Hauterkrankungen benutzt. Händler zogen als "Karichschmiermann" mit Schubkarren, auf denen ein Holzfässchen befestigt war, durch die Dörfer und verkauften den Bauern loses Öl, mit dem sie ihre Fuhrwerke schmieren konnten.


Die kommerzielle Nutzung aber begann 1735 und endete 1970. Generationen von Technikern besuchten das Gebiet, um das Fördern und Raffinieren von Erdöl zu lernen. 1927 nahmen die Gebrüder Marcel und Conrad Schlumberger in Pechelbronn die erste elektrische Bohrlochvermessung vor.


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