Das Bärenbrunner Tal gehört zum Dahner Felsenland im deutschen Teil des Wasgaus, der vom Südteil des Pfälzerwaldes (Rheinland-Pfalz, Deutschland) und dem Nordteil der Vogesen (Departements Bas-Rhin und Moselle, Frankreich) gebildet wird. Das Tal liegt auf der Gemarkung der Gemeinde Busenberg (Landkreis Südwestpfalz). Erreichbar ist das Bärenbrunner Tal nur über das Dorf Schindhard.
Am Ende des Tales endet auch die Kreisstraße. Dort liegt in einem nur nach Südwesten offenen Kessel der Bärenbrunnerhof. Dies ist ein historischer Bauernhof, der ab 1712 angelegt wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Seit 1830 befindet er sich im Besitz der Familie der heutigen Eigentümer, die dort einen Biohof mit Rinderzucht und angeschlossener Gaststätte betreiben.
Website des Bärenbrunnerhofes: http://www.baerenbrunnerhof.de/
Aus der Geschichte:
Bärenbrunn war im 14. Jahrhundert ein kleines Dorf, gelegen am Eingang des "Haberteich" in das Haupttal (Bärenbrunnertal). Es war Eigentum der Abtei Klingenmünster:
Ehemaliges Kloster Klingenmünster in der Südpfalz - zwar ist aus seiner Ursprungszeit nichts mehr vorhanden, aber es zählt zu den ältesten Klöstern Deutschlands.
Der Ort Klingenmünster entstand als Siedlung von Bauern und Handwerkern um das Reichskloster Klingenmünster herum. Die Geschichte der Gemeinde ist somit sehr eng mit dem Kloster in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht verknüpft. Die Bauern und Handwerker von Klingenmünster waren Leibeigene des Klosters und gehörten zum Fronhofbestand. Das Kloster wurde wahrscheinlich im Jahre 626 erbaut, in der Regierungszeit des Merowingerkönigs Dagobert I. (622–639).
Wahrscheinlich ist die Dorfanlage von Bärenbrunn auf eine frühere Kirchenanlage zurückzuführen, die als Wallfahrtskirche diente, denn die dort lebenden Menschen wurden als "Michaelleute" bezeichnet, d.h. die Kirche war wahrscheinlich dem heiligen Michael geweiht. Die Leute waren Leibeigene und hatten Frondienste zu leisten.
1389 gab das Kloster das Dorf dem Grafen Eckebrecht von Dürkheim zu Genuß. Dafür übernahm er - sein Wohnsitz war Burg Drachenfels - den Schutz des Klosters und dessen Güter.
1485 ging Bärenbrunn kurz in den Besitz des "Hans von Trott" über. In der Reformationszeit (16. Jhd.) wurden die Bewohner auf Veranlassung der Eckebrechts vorübergehend protestantisch.
Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) wurde Bärenbrunn zerstört und leutlos. Busenberg zählte noch 5 Einwohner. Es erfolgte eine baldige Neubesiedlung, die jedoch in den "Orleanischen Kriegen" (Erbansprüche Ludwig KLV bezüglich seiner Schwägerin Lieselotte von der Pfalz) 1689 wieder zerstört wurde.
Nach Abzug der Franzosen siedelten sich wieder Leute in Bärenbrunn an,
1712 übergab Phillip Heinrich Eckebrecht von Dürkheim dem Bürger Nikolaus Lorch von Bergzabern die Äcker, Wiesen und Wälder von Bärenbrunn durch Erbbestandsbrief gegen eine jährliche Erbpacht von 50 Gulden. Lorch hat den heutigen Hof und die Mühle angelegt.
Während der Französichen Revolution wurden die Güter versteigert. Die Mühle ersteigerte der Müller Jean Ganter für 800 Gulden, und den Hof ersteigerte der bisherige Pächter Friedrich Haage für 4.000 Gulden.
Zu Beginn des 19. Jhd. kaufte Jakob Rebholz aus Merzaben Hof und Mühle. Um das Jahr 1830 pachtete Johannes Guth den Bärenbrunn. Seit dieser Zeit ist die Familie Guth auf Hof und Mühle ansässig.
Busenberg
Im Jahr 2010 war Busenberg das "Hammerdorf des Jahres" der SWR-Landesschau gewesen, einem Wettbewerb von Dörfern aus Rheinland-Pfalz. Dieser Auszeichnung widmet sich der erste Teil des Films.
Wir sehen weiterhin das - zwischenzeitlich abgerissene - Mikwe-Häuschen, das das letzte in der Pfalz gewesen war. Der Drachenfels ist eine der typischen Felsenburgen des Wasgau. Sehenswert auch der alte jüdische Friedhof.
Von Schindhard aus kommen wir nach Erfweiler. Erfweiler ist eines der Dörfer im Wasgau, die sich ihre Ursprünglichkeit weitgehend bewahrt haben: typische Fachwerkhäuser bilden das Ortsensemble.
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