Mittwoch, 14. August 2019

In der nördlichen Oberpfalz (Teil 3)



Bedeutendster Kirchenbau des süddeutschen Barock

Die Kirche des Prämonstratenserklosters Speinshart in der Oberpfalz (Landkreis Neustadt am Kulm) ist das wahrscheinlich bedeutendste Sakralbauwerk des süddeutschen Barock. Der reiche Stukkaturenschmuck von Carlo Domenico Lucese ist nicht, wie sonstige einheimische Stuckarbeiten in Gips ausgeführt, sondern aus Sand und Kalk geformt und mit Kalk überzogen worden. Einen weiteren besonderen Schmuck der Kirche bilden die originellen und reich verzierten Wangen der Betstühle, die in gedeckten Farben gut mit der farblichen Ausgestaltung des Hauptschiffes harmonieren.


Am "Monte Kaolino" bei Hirschau in der Oberpfalz


Skifahren im Sommer?
In kurzer Hose?

Am Monte Kaolino in Hirschau ist das möglich.

Der Monte Kaolino (scherzhaft aus Monte, ital. für ‚Berg‘, und Kaolin) ist eine Halde im Stadtgebiet von Hirschau in der Oberpfalz in Bayern, knapp zwei Kilometer südöstlich des Stadtzentrums. Die Halde liegt größtenteils in der Gemarkung Hirschau, nach Osten hin zum Teil auch in der Gemarkung Scharhof. Sie ragt 120 m hoch aus der Umgebung heraus und besteht aus rund 35 Millionen Tonnen Quarzsand aus den benachbarten Kaolingruben.

Der Monte Kaolino entstand durch die Aufhaldung von Quarzsand, der ein Abfallprodukt der Kaolin­gewinnung im Raum Hirschau ist. Hierbei wird zunächst schwach verfestigter, kaolinhaltiger Sandstein (Kaolinsand, „Kaolinerde“) des Mittleren Buntsandsteins (Untertrias) im Tagebau abgebaut. Dieser Sandstein wurde vor mehr als 240 Millionen Jahren als feldspat­reicher Sand abgelagert. Das Kaolin ging aus der nachfolgenden chemischen Verwitterung der Feldspatkörner hervor, wohingegen Quarz generell relativ resistent gegen chemische Verwitterung ist und deshalb bis heute erhalten blieb.

Bei der Gewinnung von Kaolin wird dieses in einem Werk der Amberger Kaolinwerke, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Kaolingruben befindet, von dem Quarzsand-Tonmineral-Gemisch abgeschieden. Zwar ist Quarzsand ein Rohstoff für die Glasherstellung und im Bauwesen, jedoch fällt bei der Kaolingewinnung deutlich mehr Quarzsand ab, als von entsprechenden Verbrauchern abgenommen wird. Daher musste und muss immer noch ein großer Teil des Sandes auf Halde gelegt werden. So entstand der Monte Kaolino, der auch heute noch wächst, da über lange Förderbandstrecken weiterhin Sand am Nordhang der Halde deponiert wird.

Bereits 1957 entdeckte man, dass sich der Sandhang zum Skifahren und zum Sandboarding eignet. Der Monte Kaolino verfügt über eine Standseilbahn, die sogenannte Monte-Kaolino-Bahn. Alljährlich finden auf der 260 m langen und rund 35 Grad steilen Abfahrtsstrecke internationale Meisterschaften im Sandski- und Sandboardfahren statt.


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