Montag, 19. August 2019

Wilhelmshaven: Brücken und mehr


Die Kaiser-Wilhelm-Brücke überspannt als einst größte Drehbrücke Europas den Ems-Jade-Kanal.


Die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven ist eine symmetrische, zweiflügelige Straßendrehbrücke aus genietetem Stahlfachwerk. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt Wilhelmshaven.

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke hat eine Spannweite von 159 m und eine Breite von 8 m. Sie wiegt 440 Tonnen. Die beiden Stützen sind etwa 20,4 m hoch. Sie überquert den Verbindungshafen und dient als Verbindungsstück zwischen der Südstadt und dem Südstrand sowie den südlichen Hafenanlagen. Die Durchfahrtshöhe beträgt 9,00 m + 1,10 m bei mittlerem Hafenwasserstand, die Durchfahrtsbreite beträgt 58,60 m. Auf der Brücke ist der Straßenverkehr jeweils nur in einer Richtung möglich. Die Regelung erfolgt durch Ampelanlagen. Fußgänger und Radfahrer sind von dieser Verkehrsregelung ausgenommen. Sie haben bei geschlossener Brücke immer eine Überquerungsmöglichkeit. Vor dem Ausschwenken wird die Brücke durch Lichtsignale und Schranken für den gesamten Verkehr gesperrt.

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke wurde zwischen 1905 (Baubeginn) und 1907 (Fertigstellung und Inbetriebnahme) als größte Drehbrücke Deutschlands erbaut. Die Einweihung fand am 29. August 1907 statt. Der Entwurf der Brücke stammt von Oberbaurat Ernst Troschel. Gebaut wurde sie vom MAN Werk Gustavsburg. Die Baukosten betrugen 1,625 Mio Mark. 1975 wurde die Brücke unter Denkmalschutz gestellt.

Das Staunen ist jedesmal groß, wenn die imposante Drehbrücke sich bedächtig für große Schiffe öffnet. Als sie noch manuell bedient wurde, waren sechs Mann nötig, um die Brücke zu öffnen. Im Volksmund wird sie auch "K-W-Brücke" genannt.

Aus Anlass ihres Jubiläums hat die größte Drehbrücke Europas im Jahr 2007 wieder zwei Portalleuchten erhalten, die nach historischen Vorlagen rekonstruiert wurden. Nach einer kompletten Sanierung ist Wilhelmshavens Wahrzeichen darüber hinaus mit einer festlichen Beleuchtung ausgestattet worden.

Klappbrücke am Banter Weg in Wilhelmshaven


Die Rüstringer Brücke ist neben Deichbrücke und Kaiser-Wilhelm-Brücke, die Dritte Verbindung in Wilhelmshaven über den Ems-Jade-Kanal. Sie befindet sich im Stadtteil Bant zwischen Handels- und Kanalhafen. Im Jahr 2018 haben viele Sanierungsarbeiten stattgefunden, sodass die Brücke häufig weder für den Schiffsverkehr noch für andere Verkehrsteilnehmer passierbar war.

Banter Fischerdorf

Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich in Wilhelmshaven. Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen.


Am Südstrand


Promenade am Meer: Der Südstrand mit südländisch anmutender Promenade hat ein ganz besonderes Flair. Mit seinen gemütlichen Hotels und Restaurants, Attraktionen und Aktionen ist er beliebtes Ausflugsziel zu allen Jahreszeiten. In der Badesaison von Mai bis September prägen bunte Strandkörbe das Bild des Südstrandes mit dem vorgelagerten Badestrand.

Aber aufgepasst: Der Südstrand in Wilhelmshaven ist für Schwimmer nicht ungefährlich, vor allem für Kinder und ungeübte Schwimmer. Grund: Vor dem Südstrand verläuft ein Priel mit enormer Strömung. Alteingesessene wissen, dass sie bei auflaufendem Wasser am Helgolandkai (s. nachstehendes Bild) ins Wasser gehen müssen, um am Ende der Badezone aussteigen zu können – bei ablaufendem Wasser genau umgekehrt.


Für das gesamte Deichgebiet am Südstrand gilt übrigens ein Hundeverbot.


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