Montag, 26. August 2019

Im Bitscherland (Teil 2)


Im Teil 1 haben wir u.a. den Ort Roppeviller besucht. Unweit davon ist Haspelschiedt.


Die Gemeinde Haspelschiedt liegt im äußersten Nordosten Lothringens, nahe der Grenze zum deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Das Gemeindegebiet von Haspelschiedt ist Teil des Regionalen Naturparks Nordvogesen und des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen. Oberhalb von Haspelschiedt wurde der Schwarzbach aufgestaut. An diesem Stausee namens Haspelscheider Weiher bestehen Angel- und Campingmöglichkeiten. Die Südosthälfte des gut 2000 m langen Stauweihers ist Teil des militärischen Sperrgebietes Camp militaire de Bitche (Truppenübungsplatz Bitsch). Erstmals erwähnt wurde das Dorf im Jahre 1544 als Haspelschid. Weitere Namen waren Haspelschille (1793) und Haspelchitt (1801).

Kirche Saint-Nicolas von 1869


Von Haspelschiedt geht es zurück auf die D162A Richtung Bitche und dann über die D1628 nach Schorbach. Die Einwohner nennen sich Schorbachois. Sie tragen weiterhin auch den Spitznamen Wurschtfresser, was sich auf das jährliche Wurschtfescht bezieht, das am Saint-Rémi-Festtag stattfindet. Der Name Schor-Bach, was Sumpfschildkröten-Bach bedeuten soll, tauchte erstmals im Jahr 1210 auf. Der Ort gehörte lange zu Zweibrücken-Bitsch. Sehr früh war Schorbach, ausgehend vom Kloster Hornbach, Sitz einer Kirchengemeinde und blieb bis zur Revolution Zentralkirche für die umliegenden Ortschaften.

Saint-Remi in Schorbach


Pfarrkirche Saint-Remi (im Kern romanisch) und der Ossuaire, das Beinhaus aus dem 12. Jahrhundert

Die auf einen 1143 geweihten Vorgängerbau zurückgehende Kirche Saint Rémi, die auf einem Felsen den unteren Ort überragt, war über viele Jahrhunderte die zentrale Pfarrkirche im Bitscher Land. Der Kirchengründer ist nicht bekannt, sie wird aber in der Heimatkunde oft auf Berthold von Eberstein zurückgeführt, dessen Sohn Eberhard III. um 1200 seine Patronatsrechte an die nahe gelegene Abtei Sturzelbronn abtrat. Eberhards Tochter Agnes heiratete 1239 Graf Henri II. von Zweibrücken-Bitsch. Aus der Gründungszeit ist noch ein quadratischer Turm erhalten, das Kirchenschiff ist gotisch. Allerdings wurde im Jahr 1774 eine umfangreiche Restaurierung der baufälligen Anlage vorgenommen. Besonders bekannt ist Schorbach für das noch aus romanischer Zeit stammende Beinhaus (Ossuarium) am Eingang zum ehemaligen Kirchhof.

Unser nächstes Ziel ist Bitche (Bitsch).

Straßburger Tor

Blick in die Altstadt

"Flaveurs coquines" (Frivole Genüsse) nennt sich die Skulpturengruppe am Straßburger Tor - Ein von der Künstlerin Cléone gestalteter Garten - Eine Gruppe seltsamer Gestalten: Frivole Silhouetten aus rostrotem Metall -


In Bitche kaufen wir auch gerne ein.





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