Mittwoch, 28. August 2019

Unterwegs im Nordelsaß


Ausflug ins Elsaß - Vorbei an dem Fort Four à Chaux (Kalkofen) bei Lembach geht es durch Pfaffenbronn und über den Col du Pfaffenschlick vom Wald in den Wein. Wir sehen mit Merkwiller-Pechelbronn den Ort, in dem erstmals in Europa Erdöl gefunden wurde. Und Hunspach dürfte sicher das schönste Dorf des Elsaß sein.


Im Hanauer Land (Pays de Hanau)

Das Hanauer Land (Pays de Hanau) liegt etwa 40 km nordwestlich von Straßburg (Strasbourg) im französischen Département Bas-Rhin. Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg war ein Territorium des Heiligen Römischen Reiches. Sie entstand 1456–80 aus einem Teil der Grafschaft Hanau und der halben Herrschaft Lichtenberg. Nach dem Aussterben der Grafen von Hanau-Lichtenberg 1736 fiel sie an Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel. Ihr Zentrum lag im unteren Elsass mit der Hauptstadt Buchsweiler (Bouxwiller).

Burg Lichhtenberg

Die Burg Lichtenberg, franz. Château de Lichtenberg, ist eine Burgruine in der Gemeinde Lichtenberg. Die Burg war erster Mittelpunkt der Herrschaft Lichtenberg. Die Ruine der einstigen Höhenburg liegt auf 480 m oberhalb von Lichtenberg in den Nordvogesen, zwischen La Petite-Pierre (20 Straßenkilometer) und Niederbronn-les-Bains (18 Straßenkilometer), in der Region von Lützelstein (Pays de La Petite Pierre), nahe der deutsch-französischen Grenze. Vom Parkplatz in der Ortsmitte von Lichtenberg führen Fußwege in ca. 10 Minuten zur Burg.

Die "Hauptstadt" Bouxwiller (Buchsweiler) mit etwa 4.000 Einwohnern war einst nach Lichtenberg Residenz des Hanau-Lichtenberger Landes und gilt als einer der malerischsten Fachwerkorte im Elsass. Viele Bauten und Bezeichnungen erinnern noch heute an die alte Grafschaft und ihre Verbindungen zu Hanau am Main. Als Landgraf Johann Reinhard III. von Hanau-Lichtenberg, der "alte Hanauer", 1736 verstarb, wurden die Territorien Hanau-Münzenberg Kurhessen, Hanau-Lichtenberg dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeteilt.


Die blauen Häuser des Hanauerlandes (Pays de Hanau) - Die Forge Bleue und die Ferme Bleue in Uttenhoffen.


Ein Wahrzeichen aus der Not geboren: Das vorherrschende Blau des Ortes liegt darin begründet, dass Hugenotten im 17. Jahrhundert dort Zuflucht fanden. Und da die protestantischen Flüchtlinge zunächst bettelarm waren, konnten sie sich den üblichen Ockerton oder die weiße Putzfarbe nicht leisten. Deshalb nutzten sie als Abfallprodukt kobaltblaue Farben, die damals noch giftige Substanzen enthielten. Die Farbe war bleihaltig und tötete die Fliegen scharenweise. Später, im 18. Jahrhundert, wurde das Dorf nordwestlich von Haguenau eines der reichsten seines Verwaltungsbezirks – dank des Fleißes der Hugenotten. Die Farbe Blau (mittlerweile ohne giftige Substanzen) blieb jedoch weiterhin als Wahrzeichen ihres protestantischen Glaubens erhalten.

Abteikirche Saint Martin in Marmoutier im Elsaß - Das Kloster Marmoutier (lat. Mauri Monasterium; deutsch Maursmünster) ist eine ehemalige Benediktinerabtei im Ort Marmoutier im Département Bas-Rhin in der französischen Region Elsass. Das Kloster wurde um 590, nach anderen Quellen 659 wohl vom Hl. Leobard (Liebhard) († um 680 in Maursmünster), einem Schüler des Hl. Columban gegründet und nach der oberItalienischen Stadt Aquileia benannt. Maursmünster wird zu den merowingischen Klöstern gerechnet und war eine Reichsabtei. 728 reformierte der Heilige Pirmin als Abt mehrere elsässische Klöster columbanischer Prägung im Sinne der Benediktregel, darunter auch Maursmünster. Abt wurde Maurus, nach dem das Kloster bald benannt wurde. Maurus gilt daher auch oftmals als der eigentliche Gründer dieses Klosters. Das Kloster wurde im deutschen Bauernkrieg (1525) von den Protestanten geplündert und in Teilen zerstört, eine Brandschatzung konnte Anton von Lothringen mit seinen Truppen im letzten Moment verhindern. Auch durch den dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster in Mitleidenschaft gezogen, allerdings blieb die Abteikirche ohne größere Schäden.


Von der staufischen Architektur der Stiftskirche ist heute noch die Westfassade (um 1140/50), die Vorhalle und die Türme aus dem 11. und 12. Jahrhundert vorhanden. Die Fassade wird von drei Giebeln gekrönt und ist von zwei Achtecktürmen flankiert. Dazwischen erhebt sich ein viereckiger, 36 m hoher Hauptturm. Obwohl der Bau nur 20 m breit ist, macht er einen mächtigen Eindruck. Die Front mit ihrem reichen Figurenschmuck, aber auch der Säulen- und Bogenschmuck der Vorhalle zeugen von der romanischen Bildhauerkunst. Daher gilt diese romanische Abteikirche auch als eine der schönsten des Elsass überhaupt. Das hinter dem Westwerk liegende Langhaus der Kirche wurde zwischen 1225 und 1301 in gotischen Formen neu erbaut. 1761–1769 wurde der Mönchschor im gotischen Stil wieder errichtet und mit einem bemerkenswerten Chorgestühl ausgestattet. Die 1788 geplante Ersetzung des romanischen Westwerks durch einen barocken Neubau verhinderte der Ausbruch der französischen Revolution und die Aufhebung des Klosters. An Ausstattungsstücken ist vor allem die Orgel aus der Werkstatt des Straßburger Orgelbauers Andreas Silbermann bemerkenswert. Das Instrument wurde in den Jahren 1707–1710 erbaut. Im Laufe der Zeit wurde das Instrument ergänzt und mehrfach repariert. 1955 wurde das Instrument durch die Orgelbauer Alfred Kern und Ernst Mühleisen umfassend restauriert.

Betschdorf und Soufflenheim, die Töpferdörfer im Nordelsaß, mit einem Abstecher nach Sessenheim, auf Goethes Spuren.


Museum zum deutsch-französischen Krieg 1870-71 in Woerth


Beim kleinen elsässischen Städtchen Woerth (Département Bas-Rhin, 67) fand am 6. August 1870 die zweite Schlacht des deutsch-französischen Krieges statt. An dieses historische Ereignis erinnert das Musée 1870 im Schloß der Stadt.

Geisberg bei Wissembourg - Denkmale für die Gefallenen der Schlacht am 4. August 1870 im Deutsch-französischen Krieg.


Saint Ulrich in Altenstadt bei Wissembourg

Die romanische Kirche Saint-Ulrich in Altenstadt markiert den Beginn der Elsässer "Route Romane", der Straße der Romanik.


Im Mittelalter gehörte Altenstadt mit umliegenden Dörfern zur Weißenburger Mundat, den Ländereien des Klosters Weißenburg. 1521 gelangte die Vogtei Altenstadt hälftig zur Kurpfalz. Vor der Französischen Revolution gehörten Altenstadt und Schweighofen zusammen. Altenstadt, Schweighofen, Schleithal, Oberseebach und das Schlettenbacher Tal bildeten zu dieser Zeit das Amt Altenstadt, gemeinschaftlich zur Kurpfalz und der Probstei Weißenburg zugehörig. Im Zuge der Französischen Revolution wurde Altenstadt Teil des Unterelsaß. Durch die Grenzziehung im Zweiten Pariser Frieden 1815 gehörte es zum Königreich Bayern und dort zum Landkommissariat Bergzabern. In der Grenzkonvention zwischen Bayern und Frankreich von 1825 trat Bayern Altenstadt an Frankreich ab. Zum 1. Januar 1975 wurde Altenstadt nach Wissembourg eingemeindet.

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