Mittwoch, 21. August 2019

Im Landkreis Wittmund


Wittmund ist eine Stadt im Nordwesten Niedersachsens und Kreisstadt des gleichnamigen ostfriesischen Landkreises. Der Fläche nach ist sie die größte Stadt Ostfrieslands, von ihrer Einwohnerzahl her liegt sie mit 20.321 hinter Emden, Aurich, Leer und Norden an fünfter Stelle. Die Stadt ist nur dünn besiedelt. In der Raumordnung des Landes Niedersachsen wird Wittmund als Mittelzentrum geführt.

Historisch gehört der Großteil des Wittmunder Stadtgebiets zum Harlingerland, das endgültig erst im Jahr 1600 durch den Berumer Vergleich zur Grafschaft Ostfriesland kam. Seit 1885 ist Wittmund Sitz des gleichnamigen Landkreises.


In der Fußgängerzone von Wittmund erwarten uns die "Hands of Fame". Nach dem Vorbild von Hollywoods "Walk of Fame" haben hier bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Musik, Sport und Show ihren persönlichen Handabdruck mit ihrer Unterschrift auf einer Tonplatte hinterlassen! Diese wurden im Wittmunder Klinkerwerk gebrannt und in die Fußgängerzone eingemauert.

Am 6. Juni 2010 wurde in Wittmund der deutschlandweit wohl einzige "Bundespräsidentenplatz" eingeweiht. 2005 wurden die Handabdrücke von Johannes Rau abgenommen, diesem Beispiel folgten Walter Scheel, Prof. Dr. Roman Herzog, Bundespräsident Horst Köhler und im Juli 2009 Dr. Richard von Weizsäcker.

Der Platz befindet sich in der Fußgängerzone als Start- und Endpunkt der Meile "Hands of Fame" in der Kirchstasse / Ecke Drostenstrasse.

Nach Norden hin stößt die Wittmunder Stadtgrenze mit dem Stadtteil Carolinensiel direkt an die Nordseeküste.

1729 wurde der Carolinengroden, eingedeicht. An seiner Nordspitze wurde wiederum ein neuer Sielort Carolinensiel angelegt, der in den folgenden 150 Jahren – von Schwankungen unterbrochen – einen wichtigen Platz unter den ostfriesischen Hafenorten einnahm. Um den Ort zu besiedeln, ließ der Landesherr sogar in niederländischen Zeitungen inserieren, um geeignete Interessenten anzuwerben.

In Carolinensiel befindet sich das Deutsche Sielhafenmuseum.

Carolinensiel - Am alten Sielhafen - Deutsches Sielhafenmuseum


Am alten Sielhafen und beim Deutschen Sielhafenmuseum in Carolinensiel beim Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer. Interessant die alten Wattsegler, die hier in großer Zahl vor Anker liegen.

Friedeburg

Friedeburg ist eine Gemeinde und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Wittmund in Niedersachsen. Die Gemeinde liegt am Ostrand des ostfriesisch-oldenburgischen Geestrückens, von dem Ausläufer in die nordöstlich gelegene Marsch vorstoßen.

Der Name der Gemeinde leitet sich von der gleichnamigen Burg ab, die 1359 errichtet und im 18. Jahrhundert geschleift wurde. Sie war bis zu ihrer Zerstörung die größte Festungsanlage Ostfrieslands. Bedeutung erlangte die heutige Gemeinde im Mittelalter zudem durch Klöster und die Lage am Friesischen Heerweg zwischen Oldenburg und der Küste. Das Stift Reepsholt gilt als das älteste Ostfrieslands und wurde 983 erstmals urkundlich erwähnt. Von den Klöstern sind ebenso wie von der Burg keine aufgehenden Mauern erhalten. In den Ortsteilen Reepsholt und Marx verfügt die Gemeinde über zwei bedeutende Kirchenbauten.

Im Norden des Gemeindegebietes wurde in den Jahren 1880 bis 1888 der Ems-Jade-Kanal angelegt, der Emden und Wilhelmshaven verbindet.


Friedeburg (Freborg) im Landkreis Wittmund - Rußland und Amerika sind zwei Ortsteile. Wir sehen weiter den Ems-Jade-Kanal und die Kirchen in Marx und Reepsholt.

Wie kam es zu den beiden Ortsnamen "Rußland" und "Amerika"?

In dem Gebiet des jetzigen Ortsteiles Rußland wohnte vor mehr als 100 Jahren ein armer Bauer, der wegen seines rauhen Auftretens "Russe" genannt wurde.

Eine weitere Geschichte besagt, dass der Boden in dem Ortsteil besonders karg war und sich nur schlecht bewirtschaften ließ. Heideflächen wechselten ab mit etwas Moor und undurchdringlichem Gesträuch. Das Land glich den unwegsamen Gegenden Rußlands.

Eine dritte Version erzählt von einem Köhler (auch Rußer genannt), der hier vor 150 Jahren seine Köhlerhütte bewohnte und aufgrund seiner Tätigkeit ein "verrußtes" Aussehen hatte.

Auch der Name der ehemaligen Kolonie "Amerika" in dem Ortsteil Heselerfeld hat seine eigene Geschichte.

Dieses Gebiet war im 19. Jahrhundert noch nicht erschlossen und konnte nur durch erhebliche Anstrengungen der hier angesiedelten Kolonisten urbar gemacht werden.

Während viele zu der Zeit nach Amerika auswandern mussten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, hatten die hier wohnenden Siedler ihr "Amerika" in Heselerfeld.

Esens

Historisch gehört die Stadt – als wichtigster zentraler Ort – zum Harlingerland, das endgültig erst im Jahr 1600 durch den Berumer Vergleich zur Grafschaft Ostfriesland kam.


Esens wurde im Mittelalter als Handels- und Marktort auf dem sturmflutsicheren Geestrand unweit der Küste gegründet. Entstanden ist der Ort um 800 nach Christus.

Zu Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Herrschaft Esens von Junker Balthasar beherrscht, der sich gegen die Bremer Kaufleute und damit die Hanse auflehnte. Noch heute wird jährlich zu seinen Ehren ein Fest ausgerichtet. Balthasar starb 1540, und Esens gelangte durch Erbschaft unter die Herrschaft der Rietberger, bis es schließlich wiederum durch Erbschaft 1600 an die Grafen von Ostfriesland fiel.

Nach dem Erlöschen des Ostfriesischen Fürstenhauses im Jahr 1744 fiel deren gesamter Besitz und damit auch das Harlingerland an Preußen. Die Preußen schleiften die nicht mehr benötigte Burg und entfestigten schließlich auch die Stadt. Die Münze wurde nach Aurich verlegt, und Esens wurde damit zur kleinen Provinzstadt in der Region.

Die Bären: Als die Stadt Esens im Mittelalter wieder einmal von feindlichen Truppen belagert wurde, befand sich gerade ein fahrender Musikant mit seinem Tanzbären innerhalb der Mauern. Die kriegerische Auseinandersetzung hielt längere Zeit an, aber die mit Mauern, Gräben und Stadttoren befestigte Stadt trotzte allen Angriffen. So verlagerten sich die Gegner auf ein Abschneiden der Nachschubwege und versuchten, die Stadt auszuhungern. Als die Not am größten und die Kapitulation nur noch eine Frage von wenigen Stunden war, befreite sich zufällig der bis dahin eingesperrte Bär, kletterte vor Hunger brüllend auf den Turm eines Stadttores und warf mit Steinen um sich. Die Feinde zogen daraus den falschen Schluss, dass die Esenser noch genügend Proviant hätten, um sogar noch einen Bären füttern zu können. Sie brachen die Belagerung ab; die Stadt war gerettet. Als Dank dafür wurde der Bär nunmehr Esenser Wappentier.

Die Historie: Auf Wappen und Siegel gelangte der Bär als Wappentier der Häuptlingsfamilie Attena, die im 15. Jahrhundert über Esens, Stedesdorf und Wittmund herrschte.

Die Windmühle von Werdum - Ostfriesland - Landkreis Wittmund

Die Werdumer Mühle ist ein sog. Erdholländer: Grundsegler (von ndl. grondzeiler), in weiten Bereichen Deutschlands meist Erdholländer genannt, sind ebenerdig stehende Holländerwindmühlen. Ihre mit Segeln versehbaren Flügel reichen nahe an das Bodenniveau (bis ca. 0,60 bis 1 m) heran, was den Namen ergab (ndl. vanaf de grond opgezeild). Die Flügel überstreichen annähernd die volle Gebäudehöhe. Auch Erdholländer auf leichten Anschüttungen werden als Grundsegler bezeichnet.

Ein Galerieholländer hingegegen ist die Seriemer Mühle bei Neuharlingersiel (Groß-Holum).


Eine besondere Sehenswürdigkeit im ostfriesischen Raum ist die 1804 erbaute Seriemer Mühle. Sie ist heute denkmalgeschützt und kann ganzjährig kostenlos besichtigt werden. Die historisch bedeutende Mühle kann in allen Details lauf- und vorführfähig am Wind stehen und Demonstrationen alter Mahlkunst abliefern.



Was unterscheidet den Galerieholländer vom Erdholländer? Durch die erheblich größeren Bauhöhen mancher Holländerwindmühlen war es nicht mehr möglich, die Flügel oder den Steert zu erreichen. Beides musste zur ordnungsgemäßen Bedienung der Windmühle möglich sein. Man erfand deshalb eine Art umlaufenden Balkon oder Galerie, von der Flügel wie Steert und Bremse bedient werden konnten. Diese Typen werden als „Galerieholländer(mühlen)“ (ndl. stellingmolen) bezeichnet.


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